Dazu passte das Thema “Aktuelle Betrachtung von Supermarktkonzepten” von Andreas Koch, Fachexperte der Kaufland Stiftung & Co. KG. Er berichtete davon, dass auch sein Unternehmen auf natürliche Kältemittel setze - ebenso auf PV auf dem Dach bei Märkten der Größe 3.000 bis 4.000 m2 und Glastüren bei allen Kühlgeräten. Letztgenannte führen pro Filiale zu Einsparungen, die dem CO2-Fußabdruck von 4,5 Einfamilienhäusern entsprechen. Zudem erhöhen sie die Behaglichkeit im Markt. Bezogen auf die Kaufland-Filialen trage die Summe an Maßnahmen dazu bei, Energieeinsparungen von rund zehn Prozent zu realisieren. Den Großteil der Energie benötigt die Kälteanlage mit etwa 50 Prozent des Energiebedarfs; davon entfallen wiederum rund 80 Prozent auf den Verdichter. Kaufland setzt auf das Zusammenspiel von Kälte und Klima: Entweder im Verbund oder in Kombination mit einer externen Wärmepumpe mit dem Kältemittel Propan (R290). Darüber hinaus gibt es ein Energiemonitoring nach ISO 50001, was die DEKRA überwacht, und eine herstellerübergreifende Plattform zum Optimieren des Betriebs. Die Filiale in Eppingen erhielt bereits 2010 den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg.
Aktuelle Produkte
In der Entwicklung der technischen Gebäudeausrüstung passiert sehr viel. Um aber auch im Betrieb die errechneten Planwerte einhalten zu können, muss bekannt sein, was der Nutzer möchte und wie sich dies mit möglichst niedrigem Energieverbrauch realisieren lässt. Dabei ziehen in Supermärkten die Verdichter den größten Energieanteil, worauf Michael Nagler, Sales Manager der Bock GmbH, in seinem Vortrag auf “Effiziente und leistungszertifizierte Verdichter” einging. Bock gehört mittlerweile zu Danfoss. Das bedeutet auch, dass die Produkte über eine “ASERCOM”-Zertifizierung verfügen. Bock ist bei der auf Verdichter spezialisierten Zertifizierungsorganisation Gründungsmitglied. Zum Harmonisieren von Sicherheitsbestimmungen sowie technischen Standards arbeitet man zudem mit dem Institut für Luft- und Kältetechnik gemeinnützige Gesellschaft mbH (ILK Dresden), dem Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) und dem TÜV SÜD zusammen.
Wie auch die ECC-Zertifizierung setzt Asercom auf die Kontrolle und die Plausibilitätsprüfung der im Markt erhältlichen Produkte und ihren Herstellerinformationen - in Zukunft vor allem auf CO2-Verdichter. Im Design von Verdichtern (thermische Trennung) und dem Einsatz von LSPM-Motoren sieht Nagler das meiste Potenzial. Allein durch einen solchen Line-Start-Permanent-Magnet-Motor lässt sich der Wirkungsgrad eines Verdichters um durchschnittlich fünf bis sechs Prozent steigern. In Kombination mit dem digitalen Leistungsregler “flexxCO2NTROL” seien weitere Optimierungsmöglichkeiten zu heben. Ganz aktuell: Am 29. Juni eröffnete der “Danfoss Smart Store ADC” in Nordborg, Dänemark. Das Anwendungsentwicklungszentrum befindet sich am Danfoss-Unternehmenshauptsitz und dient als Live-Demonstrator zum Testen neuer Lösungen. Es enthält Danfoss-Produkte, -Komponenten und (vernetzten) Anwendungen, die einzeln und vor allem auch im Zusammenspiel die Dekarbonisierung eines Betriebs voranbringen.
Hierfür kommen auch Wärmeübertrager ins Spiel. Sie sind für viele unterschiedliche Einsatzbereiche relevant. Großes Thema dabei ist der durch die EU-Gesetzgebung (F-Gase-Verordnung, REACH-Verordnung) geplante Umstieg auf natürliche Kältemittel. Kältemittel aus teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) sollen wegen ihres hohen Treibhauspotenzials (GWP) schrittweise aus dem Verkehr gezogen werden. Als Alternative bietet sich unter anderem das ungiftige und nicht brennbare Kältemittel R744 (CO2) an.
Dazu ein kleiner Exkurs: Wegen des vermehrten Einsatzes von R744-Systemen und Marktanforderungen führte ECC ein spezielles Leistungsbewertungsverfahren für CO2-Wärmeübertrager ein. Für die Leistungszertifizierung wurde ein moderner Prüfstand am “Kompetenzzentrum für Kälte- und Klimatechnik” des TÜV SÜD entwickelt. Das Programm, das auf einem freiwilligen Ansatz basiert, zertifiziert die Leistung des Produkts unparteiisch - durch Audits, Software-Validierung und Produktprüfung in einem unabhängigen Labor, mit speziellen Leistungselementen sowohl für