Basiswissen

Leistungsbestimmung von Heiz- und Kühleinrichtungen zur Wärmeübertragung

Mittwoch, 20.03.2024

Besonders interessant ist das Verhältnis mit Bezug auf das relative Massestromverhältnis von 1 (die letzten beiden Spalten in Tab. 1). Hier ist zu erkennen, dass die arithmetische Betrachtung deutlich höhere Kennwerte liefert als die logarithmische. In Bezug auf die absoluten Kennwerte liegen die Kennwerte der logarithmischen Bewertung bei dem in Tab. 1 dokumentierten Heizkörper näher an der kalorisch ermittelten Bilanz.

Auszug aus den messtechnischen Analysen (Heizwand/Plattenheizkörper).
Quelle: TUD
Auszug aus den messtechnischen Analysen (Heizwand/Plattenheizkörper).

Zusätzlich zu den detaillierten Kennwerten der Tab. 1 wurden weitere Heizkörpertypen und Anschlussraten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass es hier keine klare Tendenz bei der arithmetischen und logarithmischen Berechnung gibt. Im Mittel ist jedoch festzustellen, dass die logarithmische Betrachtung den kleineren Fehler in Bezug auf die kalorische Bilanz aufweist. Aus diesem Grund wurden alle weiteren Analysen mit der logarithmischen Bilanzierung durchgeführt.

Gleichung 5.
Quelle: TUD
Gleichung 5.
Tabelle 2: Leistungsverhältnis für unterschiedliche Heizkörperanschlüsse nach [5].
Quelle: TUD
Tabelle 2: Leistungsverhältnis für unterschiedliche Heizkörperanschlüsse nach [5] (Gültigkeitsgrenze auf Grundlage der Messdaten: 0,2 ≤ (m ̇/m ̇ N)).
Abbildung 1: Leistungsverhältnisse in Abhängigkeit der Anschlussart und des relativen Massestromverhältnisses nach [5].
Quelle: TUD
Abbildung 1: Leistungsverhältnisse in Abhängigkeit der Anschlussart und des relativen Massestromverhältnisses nach [5].

Mit den dokumentierten Ergebnissen wurden Korrekturfaktoren in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses bestimmt. Grundsätzliche Leistungsverhältnisse für unterschiedliche Anschlussarten sind schon in [5] hinterlegt, ebenso in Tab. 2 und Abb. 1. Der dortigen Vorgehensweise folgend wurde für alle Messungen ein Korrekturfaktor nach Gl. 6 bestimmt:

Gleichung 6.
Quelle: TUD
Gleichung 6.
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Heizwände).
Quelle: TUD
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Heizwände).
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Röhrenradiator).
Quelle: TUD
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Röhrenradiator).
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Plattenheizkörper – parallel durchströmt).
Quelle: TUD
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Plattenheizkörper – parallel durchströmt).
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Plattenheizkörper – seriell durchströmt).
Quelle: TUD
Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses (Plattenheizkörper – seriell durchströmt).

Der Mittewert der Messwerte für die Heizwände und Röhrenradiatoren zeigt eine klare Tendenz mit niedrigerem Massestromverhältnis. Hier sinkt die relative Leistungsabgabe deutlich ab. Beim System mit Plattenheizkörper und serieller Durchströmung kann dies nicht beobachtet werden. Hier bleiben die Kennwerte auch bei niedrigen Masseströmen nahezu konstant. Tab. 3 dokumentiert die Korrekturansätze für alle analysierten Systeme.

Tabelle 3: Korrekturkennwerte in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses für unterschiedliche Heizkörpertypen.
Quelle: TUD
Tabelle 3: Korrekturkennwerte in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses für unterschiedliche Heizkörpertypen (Gültigkeitsgrenze auf Grundlage der Messdaten: 0,2 ≤ (m ̇/m ̇ N)).
Abbildung 2: Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses.
Quelle: TUD
Abbildung 2: Korrekturfaktor F in Abhängigkeit des Massestromverhältnisses.

Die Gültigkeit der Korrekturformeln in Tab. 3 gelten bis zu einem Wert von 0,2 ≤ (m ̇/m ̇ N)). Bei kleineren Massestromverhältnissen konnten keine Messwerte bestimmt werden. Eine Extrapolation in einem Bereich mit kleineren Massestromverhältnissen wird durch die Autoren nicht empfohlen.

Für die Systeme mit Plattenheizkörper (seriell) und Gebläsekonvektor wird keine Korrektur vorgeschlagen. Hier bilden sich auf der raumzugewandten Oberfläche keine thermischen Hotspots aus, die ein Anpassen des Leistungskennwertes bei kleineren Massestromverhältnissen bedürfen.

Bauteilintegrierte Systeme

Die Betrachtungen zu freien Heizflächen sollen nachfolgend noch zu bauteilintegrierten Systemen ergänzt werden. Darunter werden Systeme verstanden, die eine formschlüssige Verbindung mit der Umfassungskonstruktion aufweisen (Systeme ohne Luftspalt). In [6] und [7] wurde zu deren Berechnung ein Algorithmus vorgestellt, der ein iteratives Verfahren zur Bestimmung der Wärmeübergangskoeffizienten berücksichtigt.

Am Beispiel eines Systemvergleichs sollen nachfolgend die Unterschiede zur Berechnung nach EN 1264 dokumentiert werden. Grundlage bildet ein Konstruktionsbeispiel eines typischen nassverlegten Systems nach Abb. 3. Zusätzlich wurde eine FEM-Simulation (Finite-Elemente-Methode) durchgeführt, die ebenfalls zu Vergleichszwecken herangezogen werden soll. Tab. 4 dokumentiert die Ergebnisse der Analysen.

Abbildung 3: Konstruktionsbeispiel für die Vergleichsbetrachtungen – System A nach EN 1264.
Quelle: TUD
Abbildung 3: Konstruktionsbeispiel für die Vergleichsbetrachtungen – System A nach EN 1264.
Tabelle 4: Leistungskennwerte nach unterschiedlichen Berechnungsverfahren – System mit normaler Überdeckung (System A nach EN 1264).
Quelle: TUD
Tabelle 4: Leistungskennwerte nach unterschiedlichen Berechnungsverfahren (Rl,B = 0,1 W/(m2K) / ΔϑH = 20 K) – System mit normaler Überdeckung (System A nach EN 1264).

Diese zeigen deutlich den Einfluss der iterativen Berechnung der Wärmeübergangskoeffizienten. Besonders bei großen Teilungen und hieraus resultierenden geringen Oberflächentemperaturen können Differenzen von bis zu 3,6 Prozent im Vergleich zur Berechnung nach EN 1264 [2] auftreten.

Abbildung 4: Wärmeleistung eines Flächenheizsystems in Abhängigkeit der Teilung für unterschiedliche Berechnungsverfahren.
Quelle: TUD
Abbildung 4: Wärmeleistung eines Flächenheizsystems in Abhängigkeit der Teilung für unterschiedliche Berechnungsverfahren.

Zusätzlich zu dem in Abb. 3 beschriebenen System A nach EN 1264 wurde ein System mit geringer Überdeckung analysiert. Der Systemaufbau sowie die Berechnungsergebnisse sind Abb. 5 und Tab. 5 zu entnehmen.

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