Raumluft

Weniger Schall aus der Papierfabrik

Freitag, 14.07.2023

Neben der Edelstahlausführung sollte der Kulissenschalldämpfer zudem zur Reinigung und Revision zugänglich sein. „Wir haben eine spezielle Revisionsöffnung eingebaut. Die Kulissen können über eine Wartungstür im Schalldämpfergehäuse ausgezogen werden“, erklärt Rockel. Der Sonderbau der BerlinerLuft. Technik hat gleich zwei Vorteile für die Papierfabrik: Erstens muss der Schalldämpfer nicht komplett ausgetauscht werden, wenn er eine Staubschicht angesetzt hat, sondern wird gereinigt. Zweitens sind durch die ausziehbaren Kulissen die Standzeiten der Anlage bei einer Revision möglichst gering. „Mit geübtem Personal dauert die Revision zwei bis drei Stunden. Meist erledigt das die Papierfabrik, wenn sie die Papiersorte wechselt und die Anlage deswegen sowieso stillsteht“, verdeutlich Rockel.

Weniger Schall bei der Nebelabsaugung

Feuchte, heiße, staubhaltige Luft ist auch in der Anlage zur Nebelabsaugung eine Herausforderung. Auch hier setzten die Spezialisten der BerlinerLuft. Technik auf eine Ausführung in Edelstahl und zugängliche Kulissen für die Reinigung und Wartung. Die Anlage ist zudem mit einer abnehmbaren Regenhaube bzw. einem Rieselschutz ausgestattet. Der 1.600 x 1.200 x 2.000 mm (B x H x L) große Kulissenschalldämpfer arbeitet mit einem Volumenstrom von 28.190 m3/h. Dank eines Resonatorteils, das auf 125 Hz abgestimmt ist, kommt die Anlage auch in den tiefen Frequenzen auf den geforderten Richtwert von 80 dB(A). Insgesamt reduzierte die BerlinerLuft. Technik den Pegel an der Nebelabsauganlage um 32 dB(A).

Schalldämpfer und Gehäuse der Zuluftanlage
Quelle: BerlinerLuft. Technik GmbH
Neukonstruktion: Schalldämpfer und Gehäuse der Zuluftanlage für den Brennerraum wurden auf dem Dach neu angelegt.

11 dB(A) weniger bei der Zuluft

Die beiden Zuluftanlagen, einmal für den Brennerraum und einmal für das Maschinen Control Center (MCC) für die Papiermaschine, erreichten nach der Lärmsanierung eine Pegelreduktion von je 11 dB(A). Bei der Zuluftanlage für den Brennerraum konstruierten die Spezialisten der BerlinerLuft. Technik einen komplett neuen Schalldämpfer inklusive Gehäuse über den vorhandenen Ventilator. Der Kulissenschalldämpfer ist quadratisch (1.250 x 1.250 x 1.250 mm) und schafft einen Volumenstrom von 30.000 m3/h.

Die Neukonstruktion ist mit einem Aufnahmerahmen für den Axiallüfter ausgestattet, einem integriertem Kulissenschalldämpfer und einer angepassten Ansaughaube aus verzinktem Stahlblech. „Hier war die Bauhöhe eine Herausforderung: Alles in allem, durften wir nur maximal 2,20 Meter über die Attika kommen“, betont Rockel.

Die zweite Zuluftanlage, die zur MCC-Raumbelüftung, wurde um zwei zusätzliche Kulissenschalldämpfer aus verzinktem Stahlblech erweitert und die bereits vorhandene Filtereinheit weitergenutzt. Die Schalldämpfer sind je 1.250 x 1.250 x 1.000 mm (B x H x L) groß und arbeiten mit einem Volumenstrom von 32.500 m3/h.

Herausfordernde Flexibilität bei der Montage

Das Projekt zur Lärmsanierung in der Papierfabrik in Thüringen verlief in zwei Stufen: Zuerst arbeitete die BerlinerLuft. Technik an den beiden Zuluftanlagen. Erst darauf folgte der Auftrag für die beiden großen und komplexeren Umrüstungen an den beiden Abluftanlagen (Vakuum und Nebelabsaugung). Insgesamt erstreckte sich das Projekt über drei Bauabschnitte und bei der Montage musste es schnell gehen.

„Für die Sanierungsarbeiten haben wir von einem Anlagenstillstand zum anderen geplant“, erklärt Rockel. „Unsere Einbauarbeiten waren an die Revisionsarbeiten in der Papierfabrik geknüpft. Daher mussten wir innerhalb von sechs bis acht Wochen immer sehr flexibel reagieren können und in kurzer Zeit alles parat auf der Baustelle haben. Das war letzten Endes dann doch recht sportlich.“

Die eng abgestimmte Planung, die Sonderlösungen und die Flexibilität haben sich ausgezahlt. Die abschließende Messung des TÜV hat ergeben: Alle Anforderungen sind erfüllt und die zulässigen Endpegel werden eingehalten.

Weiterführende Informationen: https://www.berlinerluft.de

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