IEQ (Indoor Environmental Quality), also Innenraumqualität, bezeichnet die Gesamtheit aller Bedingungen innerhalb eines Gebäudes, die sich auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität seiner Bewohner auswirken. Dazu zählen Faktoren wie die Luftqualität, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lärmpegel, Belegungsdichte und das allgemeine psychische Wohlbefinden. Ein gutes Innenraumklima zu schaffen, geht also über die einfache Regulierung der Lufttemperatur hinaus. Es erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der Gebäudeumgebung und deren Auswirkungen auf die Nutzer.
Die Bedeutung von IEQ hat in vielen Bereichen zugenommen, nicht zuletzt aufgrund der Erkenntnis, dass eine verbesserte Innenraumqualität direkt zu höherer Zufriedenheit, Produktivität und sogar zu signifikanten Kosteneinsparungen führen kann. Studien und Standards wie der WELL-Gebäudestandard unterstreichen den Mehrwert, den eine gute Innenraumqualität für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen bietet.
Der in Kalifornien entwickelte WELL-Gebäudestandard beginnt sich in Europa durchzusetzen. Ein WELL-zertifiziertes Projekt hat das Potenzial, einen "messbaren Mehrwert" in Bezug auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Gebäudenutzer zu schaffen, so das WELL Building Institute, das den Standard entwickelt hat.
Auswirkungen auf die Produktivität
In Bezug auf die Luftqualität und Belüftung in Innenräumen argumentiert der Standard beispielsweise, dass ein gut belüftetes Büro die kognitiven Fähigkeiten verdoppeln kann. In Bezug auf den thermischen Komfort wurde festgestellt, dass die Leistung der Mitarbeiter um 6 % sinkt, wenn die Büros zu heiß sind, und um 4 %, wenn sie zu kalt sind. Darüber hinaus haben Studien ergeben, dass ein hoher Kohlendioxidgehalt (CO2) einen erheblichen negativen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten und das strategische Denken hat, wie das folgende Diagramm zeigt.
Ganzheitlich betrachtet kann die Verbesserung des Innenraumklimas bei einer Produktivitätssteigerung von 10 % einen Wert von 300 € pro m2 ausmachen.
Zusätzliche Einsparungen sind möglich
Die wirtschaftlichen Aspekte von IEQ können nicht übersehen werden. Die globale Wirtschaftskrise 2008 hat zu einem verstärkten Fokus auf Kosteneinsparungen geführt, oft zulasten der Innenraumqualität. Studien zeigen, dass Investitionen in effiziente, gesundheitsfördernde Gebäudekonzepte zudem zu signifikanten Einsparungen bei den Betriebskosten führen können.
Die fortschreitende Entwicklung und Integration von Technologien in das Gebäudemanagement eröffnet neue Möglichkeiten zur Verbesserung der IEQ. Moderne Steuerungstechnik, Netzwerkarchitektur und Systemintegration ermöglichen es, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) sowie andere Gebäudesysteme effizienter zu betreiben. Die Nutzung solcher Technologien hilft nicht nur, die Lebenszykluskosten eines Gebäudes zu optimieren, sondern verbessert auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen innerhalb dieser Gebäude.
Der World Green Building Council schätzt, dass die Verbesserung der Energieeffizienz den Eigentümern gewerblicher Gebäude im Durchschnitt jährliche Einsparungen von etwa 9 % der Betriebskosten bringt.
Ein Beispiel für die Anwendung neuer Technologien zur Verbesserung der IEQ ist das ESBO-Tool von Swegon, das Planern und Eigentümern hilft, die effizientesten Produkte für ihre Projekte auszuwählen. Solche Werkzeuge erleichtern die frühzeitige Integration von Maßnahmen zur Luftqualitätsverbesserung in den Planungsprozess und gewährleisten, dass die besten Lösungen für ein gesundes Innenraumklima umgesetzt werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Innenraumqualität (IEQ) ein entscheidender Faktor für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität der Menschen ist. Die Entwicklung hin zu einer stärkeren Berücksichtigung von IEQ in der Gebäudeplanung und -bewirtschaftung spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für die tiefgreifenden Auswirkungen der gebauten Umwelt auf den Menschen wider. Durch die Integration moderner Technologien und eine umfassende Planung können Bauingenieure und Gebäudebetreiber Räume schaffen, die nicht nur effizient und wirtschaftlich sind, sondern auch einen positiven Beitrag zur Lebensqualität der Menschen leisten.
Weitere Informationen: www.swegon.com