Raumluft

Textile Luftverteilung

Mittwoch, 05.07.2023

Im Februar 2022 fand, 16 Jahre nach Installation, eine erneute Begehung mit dem Betreiber, Stadtwerke Einbeck GmbH, dem Technik-Planer und KE Fibertec statt. Es stellte sich heraus, dass die Auslässe wie zu Beginn voll funktionstüchtig sind und keinerlei Schäden aufweisen. Die Luftverteilsysteme aus Fasertechnologie können also in einer sehr feuchten und auch ansonsten korrosionsfördernden Umgebung (Chlor) langfristig verwendet werden.

Ein Klassenraum in der Bredballe Schule, Dänemark, mit einem hybriden Luftverteilsystem zum konzentrierten Arbeiten.
Quelle: Lillian Kofod
Ein Klassenraum in der Bredballe Schule, Dänemark, mit einem hybriden Luftverteilsystem zum konzentrierten Arbeiten.

Beispiel Schule: Schlechtes Innenklima vermeiden

Zum konzentrierten Arbeiten ist es wichtig, Frischluft zugfrei und geräuschlos in Räume einzubringen: Die Leistungsfähigkeit nimmt mit steigendem CO2-Gehalt ab. Erhöht sich dieser von normal 1.000 auf 1.225 ppm, ergibt sich daraus ein Leistungsabfall von mindestens fünf Prozent, bei 1.600 ppm auf zehn Prozent Leistungsminderung. Mechanische Lüftung mit Frischluft kann dies verhindern. In der Bredballe Schule, Dänemark, galt es, folgende Anforderungen zu erfüllen:

  • Reduktion von Zeiten mit hohem CO2-Niveau – ohne Lüftung betrug es in 25 Prozent der Schulzeit mehr als 1.000 ppm.
  • Große Temperaturunterschiede vermeiden (morgens kalter Klassenraum).
  • Relative Feuchte vermeiden, die in 30 Prozent der Schulzeit zu hoch war.

KE Fibertec installierte hier ein Hybridschlauchsystem mit halbrunden Kanälen. Ein Großenteil der Luft kommt durch das Gewebe hindurch, kombiniert mit zwei Reihen von Löchern (Durchmesser 4 mm). Zusammen führen sie zu einer laminaren Strömung von Frischluft nach unten. Durch dieses aktive Verdrängungsprinzip kann die Luftwechselrate zu 36 Prozent gegenüber herkömmlichen Mischlüftungs-Lösungen reduziert werden. Drei Jahre Tests gegenüber Klassenräumen ohne mechanische Lüftung ergaben:

  • Das CO2-Niveau lag in 90 Prozent der Schulzeit unter 800 ppm.
  • Die Raumtemperatur betrug in 90 Prozent der Schulzeit zwischen 21 und 25 °C.
  • Die relative Luftfeuchte lag in 98 Prozent der Schulzeit zwischen 30 und 55 Prozent.

Ein textiler Luftkanal samt Montage-Zubehör. Solche Lösungen bieten ausgezeichnete akustische Eigenschaften (weiches Material). Es gibt keine Kondensationsprobleme: Das Material “atmet” und Polyester absorbiert unter 0,5 Prozent Feuchtigkeit. Es ist sehr leicht, so dass das Gewicht keinen Einfluss auf die Gebäude-Statik hat.
Quelle: KE Fibertec
Ein textiler Luftkanal samt Montage-Zubehör. Solche Lösungen bieten ausgezeichnete akustische Eigenschaften (weiches Material). Es gibt keine Kondensationsprobleme: Das Material “atmet” und Polyester absorbiert unter 0,5 Prozent Feuchtigkeit. Es ist sehr leicht, so dass das Gewicht keinen Einfluss auf die Gebäude-Statik hat.

Integraler Fokus auf Nachhaltigkeit

Ganzheitliches Denken ist KE Fibertec wichtig. Deshalb ist das Unternehmen bestrebt, Lösungen zu schaffen, die einerseits den möglichst geringsten ökologischen Fußabdruck hinterlassen und andererseits ein gesundes und gutes Raumklima schaffen. Das zeigt sich in einem strukturierten Vorgehen bei der gesellschaftlichen Verantwortung („Corporate Social Responsibility“, CSR) und bei der Nachhaltigkeit in all seinen Einflussbereichen.

Das Unternehmen bringt seine Expertise auch in die Wartung ein, um seine Produkte lebensverlängernd anbieten zu können. Dafür hat es eine eigene Spezialwäscherei in Kooperation mit dem Waschmaschinenhersteller Miele ins Leben gerufen. Zudem nutzt es ausschließlich garngefärbte Materialien für sein „CradleVent®“-Konzept.

Die Garne werden entweder mit dem „Dope Dyed“- oder „Yarn Dying“-Verfahren eingefärbt. „Dope Dyed“-Garn entlastet die Umwelt schon während der Produktion. Während des Färbeprozesses wird kein Wasser verwendet. Die Farben werden als Granulat-Pigmente zu den rohen Materialien gegeben, bevor sie als Garn versponnen werden. Somit werden weniger Chemikalien und Kohlenstoffdioxid benötigt und der Energieverbrauch ist geringer als bei herkömmlichen Verfahren.

„Abfall“ gibt es nicht. Restgarne aus der Weberei werden zum Beispiel zu Keder (Randverstärkung eines Tuches oder einer Plane) und Schnürsenkel. Zurückgekommene „Cradle-to-Cradle“-Materialen werden als Matratzen- oder Puppenfüllung und Dämmplatten wiederverwendet. So arbeitet KE Fibertec bereits seit mehreren Jahren an der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN. Sie sind ein integraler Bestandteil der Strategie und ein Leitfaden für das ambitionierte Ziel, bis 2030 CO2-neutral zu werden. Dafür wird unter anderem zu 100 Prozent Windenergie genutzt. Der Abwasserverbrauch und die CO2-Emissionen sind jeweils schon um mehr als 50 Prozent reduziert und alle drei Jahre wird eine Umweltkartierung durchgeführt.

Weiterführende Informationen: https://www.ke-fibertec.com/de/

Aktuelle Bewertung
Noch keine Bewertungen vorhanden
Ihre Bewertung
Vielen Dank für Ihre Bewertung.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!

Donnerstag, 14.03.2024

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Möchten Sie die aktuellen Artikel per E-Mail erhalten?

Einloggen

Login / Benutzername ungültig oder nicht bestätigt

Passwort vergessen?

Registrieren

Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Jetzt registrieren

 

Expertenfragen

„Frag‘ doch einfach mal – einen Experten!": Nach diesem Motto können Sie als Nutzer der TGA contentbase hier ganz unkompliziert Fachleute aus der Gebäudetechnik-Branche sowie die Redaktion der Fachzeitschriften HeizungsJournal, SanitärJournal, KlimaJournal, Integrale Planung und @work zu Ihren Praxisproblemen befragen.

Sie wollen unseren Experten eine Frage stellen und sind schon Nutzer der TGA contentbase?
Dann loggen Sie sich hier einfach ein!

Einloggen
Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Registrieren