Basiswissen

Energieeffiziente Lüftung

Mittwoch, 25.01.2023

2. Vorgefertigte Komponenten und Systemlösungen

Einige Hersteller bieten kombinierte Komponenten an, beispielsweise einen schallgedämmten Verteilkasten oder kombinierte Volumenstromregler und Schalldämpfer für den Abluft- und Zuluftstrang. Solche Systemlösungen reduzieren den Aufwand für die Installation, aber vor allem sind sie platzsparend und die Komponenten sind bereits aufeinander abgestimmt.

Sanierungsprojekt Hohenzollernhöfe: Wohnungslüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung (hinten) in Deckenmontage im Flurbereich einer Altbauwohnung (nach Sanierung). Vorne sind die beiden Schalldämpfer für den Zu-/Abluftkanal sichtbar. Das bietet sich vor allem für Altbauten mit besonders hoher Deckenhöhe an, um die ganze Installation später unter einer abgehängten Decke optisch verschwinden zu lassen.
Quelle: Passivhaus Institut
Sanierungsprojekt Hohenzollernhöfe: Wohnungslüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung (hinten) in Deckenmontage im Flurbereich einer Altbauwohnung (nach Sanierung). Vorne sind die beiden Schalldämpfer für den Zu-/Abluftkanal sichtbar. Das bietet sich vor allem für Altbauten mit besonders hoher Deckenhöhe an, um die ganze Installation später unter einer abgehängten Decke optisch verschwinden zu lassen.

3. Optimierte Geräteintegration

Eine solche senkt die Investitionskosten und schafft mehr Wohnraum. Denn umbauter Raum ist teuer. Wird weniger Fläche im Gebäude für Lüftungstechnik benötigt, verbleibt mehr für die eigentliche Nutzung. Bei zentralen Anlagen kann eine Geräteaufstellung auf dem Dach oftmals eine gute Alternative zu einem Technikraum innerhalb der Immobilie sein.

Für dezentrale Einzelraum-Lüftungskonzepte sind Installationsvarianten interessant, die andernfalls ungenutzten Raum beanspruchen, zum Beispiel Geräte für Deckeninstallation. Eine interessante Option ist ebenfalls die Fassadenintegration, da hier die andernfalls hochwertig zu dämmenden Außen- und Fortleitungen auf ein Minimum reduziert werden können. Auch auf eine aufwändige Einhausung des Geräts kann verzichtet werden, sofern das Gerät im kontinuierlichen Betrieb entsprechend leise ist. Die Empfehlungen des Passivhaus Instituts lauten dafür: Schalldruckpegel im Wohnraum ≤ 25 dB(A), im Funktionsraum ≤ 30 dB(A).

4. Geräte und Verteilnetze für Sichtmontage

Vor allem bei Gebäudesanierungen kann durch Verwendung von Komponenten, die für eine Sichtmontage geeignet sind, der Aufwand für die Einhausung von Kanälen und Geräten erheblich reduziert werden: Zwischendecke, Vorwand oder Abkofferung. Das reduziert den baulichen Aufwand für aufwändige Trockenbauarbeiten.

5. Effiziente Betriebsweise

Sie erlaubt, möglichst hohe Einsparungen bei möglichst geringen Kosten zu realisieren. Für einen effizienten Betrieb der Lüftungsanlage sind im Wesentlichen vier Aspekte von Bedeutung:

▪ Verwendung hocheffizienter Lüftungsgeräte (Wärmebereitstellungsgrad ≥ 75 Prozent; Elektroeffizienz ≤ 0,45 Wh/m3) ▪ Druckverlustoptimiertes Kanalnetz ▪ Dauerhaft balancierte Betriebsweise (Balance zwischen Zuluft- und Abluftstrom) ▪ Regelmäßige Wartung der Lüftungsanlage. Die Empfehlung lautet hier: einmal jährlich im Herbst vor Beginn der Heizperiode mit Filterwechsel und Funktionsprüfung des Kondensatablaufs).

Durch verbesserte Ventilatoren konnten die spezifischen Leistungsaufnahmen der Wohnungslüftungsgeräte in den letzten Jahren deutlich reduziert werden. Verantwortlich dafür, gerade der kleineren Ventilatoren, ist die EC-Technologie bei den Motoren, also die Technik der elektronisch kommutierenden Gleichstromantriebe. Damit die Ventilatoren auch in der Praxis in einem effizienten Betriebsbereich laufen, müssen die Kanalnetze geringe Druckverluste aufweisen. Andernfalls kann auch bei Geräten mit – unter Laborbedingungen geprüfter – guter Stromeffizienz der Stromverbrauch deutlich höher ausfallen.

Eine weitere Voraussetzung für eine effiziente Betriebsweise sind dauerhaft balancierte Luftmengen. Nur auf diese Weise kann das Potential der WRG vollständig ausgeschöpft und damit die Energieeinsparung dauerhaft sichergestellt werden. Die Drosselung der Lüftungswärmeverluste, die mit einem System zur automatischen Volumenstrombalance erzielt werden können, sind umso höher, je höher der Wärmebereitstellungsgrad der Lüftungsanlage ist und je besser die Gebäudeluftdichtheit hergestellt wurde.

Anlagenkonzept: Zentral oder dezentral?

Diese Frage muss möglichst frühzeitig geklärt werden. Hierbei gibt es nicht die eine, richtige Lösung. Ob eine zentrale Lüftungsanlage für das gesamte Gebäude bevorzugt wird oder doch jede Wohnung eine eigene Lüftungsanlage erhalten soll, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem die architektonischen Voraussetzungen, die Art der Wohnungen (Miet- oder Eigentumswohnungen) und der gewünschte Zugang für Wartungsarbeiten.

Weiterführende Informationen: https://passiv.de/

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