Gebäudeklima

Grandiose Aussicht und beste Lüftung

Neues Lernen bei grandioser Aussicht und bester Lüftung.

Mittwoch, 27.07.2022

BTA-System "CONCRETCOOL" von Kiefer Klimatechnik im Neubau der Schulhäuser Türli und Arni, Schweiz.

Das Schulhaus Türli in Sachseln
Quelle: Martin Wittwer/ freitreppe.com
Das Schulhaus Türli in Sachseln in der Schweiz wurde 2020 fertiggestellt und mit einem innovativen und nachhaltigen BTA-Lüftungssystem ausgestattet.

Der kleine Ort Sachseln in der Schweiz liegt direkt am schönen Sarnersee knapp 30 Minuten von Luzern entfernt. In der beschaulichen Gemeinde mit circa 5.200 Einwohnern gehen die Schülerinnen und Schüler mit größter Begeisterung in die neue Grundschule mit angeschlossenem Kindergarten. Rund 17,5 Millionen Franken investierte man in den Neubau des Schulhauses Türli und Arni und setzte dabei vor allem auf ein intelligentes, nachhaltiges Lüftungssystem durch Betonkernaktivierung.

1958 wurde das alte Schulhaus Türli in Sachseln gebaut – damals galten andere Baustandards und Ansprüche an Schulgebäude wie heute. Nicht nur hygienische Vorgaben in den Hauswirtschaftsbereichen stellten inzwischen ein Problem dar, auch fehlende Gruppenräume für Zusatz- oder Musikunterricht und die nicht behindertengerechte Bauweise. Insgesamt war das Gebäude sanierungsbedürftig und die Anpassung an heutige Anforderungen wäre mit großem Aufwand verbunden gewesen, zumal das alte Gebäude asbesthaltig war. Die Gemeinde entschied sich daher nach einer Volksabstimmung gegen eine Sanierung und für einen Neubau. Beim anschließenden Architekturwettbewerb gewann der Entwurf „Türli und Arni“ von Durrer Architekten aus Luzern. Dieser sah zwei verschiedene Gebäude vor – ein Schul- und ein Kindergartenhaus, die in unterschiedlichen Etappen gebaut werden sollten, wodurch keine Provisorien benötigt wurden. Bedeutet: Der Neubau des Schulhauses Türli und Arni fand bei laufendem Schulbetrieb statt. Eine besondere Herausforderung, insbesondere für die Sicherheitsvorkehrungen bei der Zu- und Abfahrt der Baufahrzeuge.

Das Türli-Gebäude ist vierstöckig mit einem niedrigen Walmdach und fügt sich daher ideal in das bestehende Ortsbild ein. Außen wirkt es kompakt, innen sorgt ein großer Lichtschacht im Dach für natürliches Licht und die überwiegend in hellem Holz gehaltene Ausstattung für einen offenen, freundlichen Empfang. 12 Klassenräume, vier Gruppenräume, Musikzimmer und Singsaal, Lehrerzimmer, Logopädiezimmer und Räume für Werken und Basteln sowie Nebenräume für Lager oder Gebäudetechnik finden Platz im neuen Schulhaus. Vor allem die Klassenräume in den beiden oberen Stockwerken mit ihren großzügigen Panoramafenstern samt umlaufender Fensterbank sind ein echtes Highlight für die Schüler: Sie bieten eine grandiose Aussicht auf den Sarnersee oder die Kirche und den Dorfplatz und lassen die Klassenzimmer hell und freundlich wirken.

Das langgestreckte, zweigeschossige Arni-Gebäude beherbergt fünf Kindergartenräume sowie zwei Schulküchen und wurde in einer zweiten Etappe nach Fertigstellung des Türli gebaut. Auf den Firstdächern ist eine Photovoltaikanlage Richtung Süden platziert. Beide Gebäude wurden in einer Mischung aus Skelett- und Massivbauweise erstellt, was eine flexible Raumnutzung ermöglicht.

Das Schulgebäude von innen
Quelle: Martin Wittwer/ freitreppe
Außen wirkt das Gebäude kompakt, innen sorgt ein großer Lichtschacht im Dach für natürliches Licht und das luftige Treppenhaus für einen offenen, freundlichen Empfang.

Innovative Bauteilaktivierung überzeugt die Architekten

Bei der Planung legten die Architekten großen Wert auf eine nachhaltige Energieversorgung in den beiden Gebäuden. Die neuesten gesetzlichen Energievorgaben wurden unter anderem durch die kompakte Bauform und die Wärmedämmung erfüllt. Zusätzlich sorgen eine Dreifachvergla-sung der Fenster und textile Markisen für einen Wärmeschutz im Sommer. Der Solarstrom aus der PV-Anlage versorgt neben den Schulgebäuden noch die Turnhalle und das Gemeindehaus. Darüber hinaus entschied sich der Architekt Reto Durrer für ein Lüftungssystem auf Basis einer Betonkerntemperierung. Hierfür wurden während der Bauphase Kühlrohre aus wärmeleitendem Aluminium in die Betondecken auf jeder Ebene verlegt. Man kann sich diese dann wie eine Kühl-decke vorstellen, mit zusätzlichem großen Energiespeichervolumen. Dies ermöglicht, die gespei-cherte Wärme zu einem späteren, energetisch sinnvolleren Zeitpunkt abzugeben, beispielsweise in der Nacht oder den frühen Morgenstunden. Über den Tag hinweg führt die Wärmekapazität des Bauteils nur zu einem geringen Anstieg der Raumtemperatur. Die Energie im Raum dient dann der Nacherwärmung der Zuluft.

Weiterführende Informationen: https://www.kieferklima.de

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Montag, 18.07.2022

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